Grundlagen: Lebensmittelvorrat

Grundlagen: Lebensmittelvorrat

Viele halten einen Lebensmittelvorrat für nicht mehr zeitgemäß. Während es bei unsere Großeltern noch normal war, einen gewissen Vorrat an Lebensmitteln im Keller zu lagern, scheint dies heute eher die Seltenheit geworden zu sein.

Inzwischen gingen wir davon aus, dass wir alles was wir benötigen jederzeit im Lebensmittelmarkt um die Ecke besorgen können. Keiner ging davon aus, dass es möglicherweise zu einer unerwarteten Krisensituation oder Lebensmittelknappheit kommen könnte.

Doch spätestens seit der Corona-Pandemie und dem Ukraine-Krieg sind die meisten Menschen deutlich sensibler geworden. Ein Lebensmittelvorrat gehört in vielen Haushalten bereits jetzt schon wieder zum Standard. Nicht zuletzt weil auch das BBK (Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe) empfiehlt einen Notvorrat für mindestens 14 Tage anzulegen.

Nachfolgend werden wir euch eine Empfehlung für die wichtigsten Lebensmittel als Notvorrat geben. In diesem Zusammenhang können folgende Beiträge hilfreich und interessant für euch sein.

  • Darum solltest Du einen Lebensmittelvorrat anlegen
  • Lebensmittel richtig einlagern
  • Lebensmittel einkochen

Langzeitnahrung als Notvorrat

Als ich mir das erste mal Gedanken über einen Lebensmittelvorrat gemacht hatte, dachte ich noch, dass der Notvorrat aus Langzeitnahrung (Emergency Food) – also Lebensmitteln die sehr lange haltbar sind – bestehen muss. Dies ist natürlich NICHT erforderlich. Vielmehr sollte man sich einen Lebensmittelvorrat aus abwechslungsreichen Lebensmitteln die man auch im Alltag verwendet und mag zusammenstellen.

Langzeitnahrung die teilweise über 10 Jahre haltbar ist bietet zwar einige Vorteile, allerdings treffen die Produkte nicht den bisher gewohnten Geschmack. Im wirklichen Notfall sind derartige Lebensmittel allerdings sehr nützlich. Bei einer Katastrophe mit einer Überbrückungszeit von 4-8 Wochen ist die sogenannte Astronautennahrung natürlich nicht notwendig.  Wer das Geld besitzt und entsprechend für jeden erdenklichen Krisenfall vorbereitet sein will sollte sich natürlich Krisennahrung anschaffen.

Zur Info: Auch in meinem Lebensmittelvorrat ist Krisennahrung vorhanden. Diese dient für den äussersten Notfall und hat eine Haltbarkeit von knapp 10 Jahren. Bei einem Blackout wird diese vermutlich aber nicht zum Einsatz kommen. Meine Entscheidung fiel dabei auf die NRG-5 Langzeitnahrung.

Haltbarkeitsdatum zweitrangig

Bei meinem ersten Einkauf für den Notvorrat habe ich primär auf das Haltbarkeitsdatum geschaut und nur Produkte ausgewählt die recht lange haltbar sind. Dies ist aber gar nicht so einfach und variiert sehr stark. Die längste Haltbarkeit der Produkte konnte ich in meinem Fall bei EDEKA feststellen. Hier hatten die Produkte im Durchschnitt eine Haltbarkeit von knapp 3 Jahren.

Schnell ist mir allerdings aufgefallen, dass ich die meisten Produkte mit langer Haltbarkeit oftmals gar nicht mag oder keine Ahnung habe wie ich diese zubereiten soll. Hinzu kam die Erkenntnis, dass ich einige dieser Produkte für den „Notfall“ kaufe und auch nur im „Notfall“ essen würde. Was also passiert, wenn die Produkte abgelaufen sind und noch kein Krisenfall eingetreten ist? Dann würden diese im Müll landen.

Inzwischen habe ich natürlich erkannt, dass die Haltbarkeit sehr nützlich ist, aber eben nur auf Produkte bezogen, die ich benötige und erforderlich sind. Denn nur dadurch können die Lebensmittel in einem Rotationssystem nach dem „First in – First out“ Prinzip verbraucht werden.

First in First out Prinzip (FIFO-Prinzip)

Beim Anlegen eines Lebensmittelvorrats ist die richtige Organisation ein entscheidender Faktor. Die Produkte müssen nach einem System eingelagert und gekennzeichnet werden. Nur so können diese optimal genutzt und vor dem Verderben verbraucht werden.

Nach dem First in First out Prinzip werden neue Lebensmittel nach hinten und ältere nach vorne gelagert. So zumindest die einfache Erklärung des Prinzips. In der Realität wird das ganze aber so dann doch nicht funktionieren. Denn beim Kauf von Lebensmitteln haben diese nicht immer dieselbe Haltbarkeitszeit.

Beispiel:
Du kaufst heute Nudeln (Pack 1) die laut Aufdruck ein Mindesthaltbarkeitsdatum bis Ende 2025 aufweisen. Drei Monate später kaufst du erneut Nudeln (Pack 2) für den Vorrat und diese sind aber nur bis Ende 2023 haltbar. Laut FIFO-Prinzip müsstest Du jetzt Pack 1 zuerst verwenden, da Du dieses auch zuerst eingelagert hattest. Es macht aber mehr Sinn die Nudeln zuerst aufzubrauchen die weniger lang haltbar sind. Hm… Das Prinzip scheint hierbei also nicht wie gewünscht zu funktionieren.

Beste Rotationssystem für Lebensmittel

Bei dem perfekte Rotationssystem für Lebensmittel scheint man sich noch nicht einig geworden zu sein. Verschiedene Systeme bieten ihre Vor- und Nachteile in Abhängigkeit von den räumlichen Gegebenheiten und der Größe des Vorrats. Letztendlich solltet jeder für sich selbst entscheiden, welche Methode am Besten ist. Nachfolgend also mal ein paar Anregungen und Erfahrungen dazu.

WICHTIG
Für ein optimales Rotationssystem ist eine Liste des Lebensmittelvorrats dringend zu empfehlen. Alles was hinzugefügt oder entnommen wird sollte dokumentiert werden. Für den besten Überblick eignet sich eine Vorratsliste mit Soll & Ist Werten.

Methode 1 – First in First out Prinzip

Wie bereits oben schon beschrieben kann das First in First out Prinzip nicht 1:1 angewendet werden. Es besteht jedoch die Möglichkeit Lebensmittel entsprechend dem Verfallsdatum nach hinten bzw. nach vorne im Regal zu platzieren. So orientiert man sich am Besten an dem Prinzip. Allerdings kann dies je nach Art der Einlagerung kompliziert und aufwendig werden.

Methode 2 – Etikettieren

In vielen Prepper-Foren habe ich immer wieder gesehen, dass Konserven und andere Lebensmittel mit Etiketten beschriftet werden auf denen das Verfallsdatum deutlich zu sehen ist. So kann man gut erkennen, wann ein bestimmtest Lebensmittel abläuft und es noch rechtzeitig aufbrauchen. Diese Methode setzt jedoch voraus, dass alle Lebensmittel auf einen Blick sichtbar sind. Entsprechend ist ein optimales Regalsystem erforderlich.

Methode 3 – Euroboxen

Ich persönlich habe mir zur richtigen Organisation der Lebensmittel für Euroboxen entschieden. Diese sind sehr robust und können problemlos gestapelt werden. Die besten Erfahrungen habe ich dabei mir Euroboxen 40×30 (Höhe mindestens 22cm) gemacht. Viele werden jetzt sicher sagen, dass diese Boxen mit einem Volumen ab 20 Liter zu klein sind. Doch ich kann euch versichern, dass die größeren Boxen bei voller Beladung einfach viel zu schwer sind. Das sollte aber jeder für sich selbst entscheiden.

Die Boxen habe ich dann einfach mit Jahreszahlen beschriftet und die entsprechenden Lebensmittel in die Boxen gepackt. So kann ich beispielsweise Anfang 2023 einfach die Boxen mit dem Datum in die Küche tragen und aufbrauchen. Die entnommenen Lebensmittel natürlich wieder neu beschaffen und in die entsprechenden Boxen packen.

Beste Lagerort für Lebensmittelvorrat

Um den Vorrat an Lebensmitteln optimal zu lagern, kommt man in der Regel an einem Keller nicht vorbei. In jedem Fall sollten die Lebensmittel an einem trockenen, dunklen und kühlen Ort gelagert werden. Dieser sollte zusätzlich relativ schwankungsarme Temperaturen aufweisen. Um Schimmelbildung zu verhindern, sollte der Raum regelmäßig (nachts oder in ganz früh morgens) durchlüftet werden. Gegebenenfalls sollte zusätzlich ein „nicht elektrischerGranulat-Luftentfeuchter eingesetzt werden der pro Dosis bis zu 3 Monate effektiv die Luftfeuchtigkeit senkt.

Wer bei der Temperatur und der Luftfeuchtigkeit auf Nummer sicher gehen will der sollte sich ein Thermometer mit Hygrometer zulegen.

Apps für Lebensmittelvorrat

In den jeweiligen App-Stores finden sich zahlreiche Apps zur Lebensmittelverwaltung. Diese ermöglichen das Anlegen einer Vorratskammer mit vielen Funktionen. Allerdings kann ich persönlich keine dieser Apps empfehlen.

Viele dieser Apps funktionieren nur mit einer Internetverbindung. Teilweise werden die Daten nicht auf dem Smartphone, sondern externen Servern gespeichert. Doch auch Anwendungen bei denen die Lebensmittel auf dem Smartphone gespeichert werden lassen sich teilweise nur mit einer Verbindung zum Anbieter abrufen. Hinzu kommen die Kosten der App und der Aufwand, um die vorhandenen Produkte einzupflegen.

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